Digital Performer

Digitalisierungsprojekte erfolgreich umsetzen

3 Schritte, um Transformationsträgheit zu überwinden

Die Bedeutung der Digitalisierung für KMU

Der Fortschritt macht keinen Halt, und die Digitalisierung ist längst in der produzierenden Industrie angekommen. Vor kurzem noch neuartige Abkürzungen wie KI, VR und IoT finden immer mehr Wege in den Arbeitsalltag, aber gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellt die Integration dieser Technologien oft eine Herausforderung dar. Besonders in Regionen, wo viele Unternehmen auf traditionelle Strukturen und bewährte Arbeitsweisen setzen, wird die Einführung digitaler Prozesse häufig als riskant, unnötig oder zu zeit- bzw. kostenintensiv betrachtet. Dieses E-Paper zeigt Ihnen in drei einfachen Schritten, dass sie das aber nicht sein muss.

Überzeugen Sie sich oder Ihre Kolleg:innen davon, dass Digitalisierungsprojekte erfolgreich gestaltet werden können, ohne die bestehende Unternehmenskultur zu gefährden.

Unsere Zielsetzung ist klar:

Transformationsträgheit
überwinden

Potenziale erkennen

Ihre Mitarbeiter:innen für den
digitalen Wandel begeistern

Dabei soll die Digitalisierung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zur Optimierung und Effizienzsteigerung begriffen werden.

Schritt 1: Digitalisierung als Optimierung statt Revolution betrachten

Die Digitalisierung bedeutet nicht, dass bestehende und funktionierende Prozesse komplett verworfen werden müssen. Vielmehr geht es darum, bestehende Abläufe durch den Einsatz moderner Technologien zu optimieren und zukunftssicher zu gestalten. Dies ist besonders wichtig in familiengeführten Unternehmen, die oft auf bewährte Methoden vertrauen und in denen der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter:innen vergleichsweise hoch ist.

Die Angst vor Veränderung abbauen
Viele Mitarbeiter:innen fürchten, dass Digitalisierung mit drastischen Veränderungen oder dem Verlust von Arbeitsplätzen einhergeht, was Verunsicherung und Widerstand hervorruft. Die erste gute Nachricht ist: Digitalisierung soll Ihnen nicht das Bewährte nehmen, sondern das Gute noch besser machen. Die zweite: der „Future of Jobs Report 2020“ des Welt-wirtschaftsforums prognostiziert, dass durch die flächendeckende Digitalisierung bis 2025 weltweit etwa 97 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.¹

¹ World Economic Forum. The Future of Jobs Report 2020, online verfügbar unter: https://www.weforum.org/publications/the-future-of-jobs-report-2020/ (Stand: 07.10.2024)

Beispiel:
Ein Unternehmen, das mit traditionellen Wartungsprotokollen arbeitet, könnte diese digitalisieren, um Dokumentationsprozesse zu vereinfachen. Durch digitale (Fern-)Wartungstools lassen sich etwa notwendige Wartungstermine automatisch im System erfassen und effizienter abarbeiten, ohne das bestehende Fachwissen und die Erfahrung der Mitarbeiter:innen über Bord zu werfen. Die Einführung eines einfachen Tablets zur Wartungsdokumentation erhöht die Übersichtlichkeit, spart Zeit und sorgt für eine transparente Aufgabenverteilung. Auf diese Weise wird der Workflow verbessert, ohne gewohnte Arbeitsschritte vollständig zu ersetzen.

Optimierung statt Revolution
Wenn Sie Digitalisierung als Mittel der Prozessoptimierung betrachten, wird die Hürde, diese Veränderungen anzunehmen, deutlich geringer. Setzen Sie zunächst bei den Bereichen an, die Verbesserungspotenzial haben, und zeigen Sie Ihren Mitarbeitern auf, wie neue Tools die tägliche Arbeit erleichtern. Das Ziel ist es, die Effizienz zu steigern, die Belastung der
Mitarbeiter:innen zu verringern und bestehende Verfahren besser zu nutzen.

Zukunftsgerichtet sein macht attraktiv und wettbewerbsfähig
Neben den Arbeitsbedingungen und den Prozessen können auch das bereits gute Image und die Position auf dem Markt durch die Digitalisierung optimiert werden. Die Einbindung von neuen Technologien im Sinne der Mitarbeiter:innen und des Tagesgeschäfts steigert die Arbeitgeberattraktivität und unterstützt Ihr Unternehmen dabei, Ihre Spitzenposition beizubehalten – auch dann, wenn der Markt sich verändert und der Wettbewerb sich ausweitet.

Digitalisieren bedeutet nicht, von neu anfangen zu müssen – es steigert das Potenzial der Prozesse, die schon immer funktioniert haben.

Schritt 2: Automatisierung als Beseitigung von Engpässen erkennen

Automatisierungspotenzialen in Ihrem Unternehmen. Hierbei geht es darum, typische Engpässe in der Produktion durch innovative Technologien zu reduzieren und praxisnahe Lösungen zu implementieren.

Automatisierungspotenziale in der Praxis
Viele Unternehmen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Verzögerungen durch Maschinenstillstand, Ressourcen-knappheit oder aufwändige manuelle Aufgaben. Genau hier bietet die Digitalisierung effektive Lösungen. Beispielsweise kann durch den Einsatz von Predictive Maintenance das Risiko von Ausfällen deutlich verringert werden. Predictive Maintenance setzt auf die Analyse von Maschinendaten, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und die Wartung gezielt zu planen, bevor es zu teuren Ausfällen kommt. Dies reduziert nicht nur Stillstandzeiten, sondern spart langfristig auch Kosten.
Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Fernwartungslösungen, die besonders in Zeiten von Fachkräftemangel eine große Hilfe darstellen. Technische Probleme lassen sich von Experten, die nicht vor Ort sind, effizient und schnell analysieren und beheben.

Wie Fernwartungslösungen und selbstlernende KI-System nahtlos ineinandergreifen können, zeigen Ihnen unsere Technologiepartner PerFact Innovation und Alphos-Services im Rahmen unserer Weiterbildungsreihe.

Lernumgebungen mit VR-Technologien
Neben der Automatisierung von Produktionsprozessen bietet auch die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter:innen Digitalisierungspotenzial.

Virtuelle Lernumgebungen ermöglichen es, Schulungen durchzuführen, ohne dass Maschinen blockiert oder zusätzlicher Personalaufwand erforderlich wird. Trainings mithilfe von Virtual Reality (VR) ermöglichen eine realitätsnahe Schulung in einem sicheren, virtuellen Umfeld. Studien zeigen, dass Mitarbeiter:innen so ohne Druck und unter realen Bedingungen effektiv nachhaltige Fähigkeiten erlernen, während die Produktionsanlagen weiterhin für den eigentlichen Betrieb zur Verfügung stehen.²

Durch den Einsatz solcher Technologien werden nicht nur Personalengpässe bei Schulungen reduziert, sondern auch die Effizienz und Flexibilität der Ausbildung gesteigert.

² Toyoda R, Russo-Abegão F, Glassey J. VR-based health and safety training in various high-risk engineering industries: a literature review. Int J Educ Technol High Educ 19, 42 (2022). https://doi.org/10.1186/s41239-022-00349-3

Bereit für eine neue Sichtweise? VRtualX präsentiert Ihnen Beispiele für die erfolgreiche Verwendung von VR im Rahmen unseres Digital Performer Erfolgsbausteins 5 am 05. November 2024.

Schritt 3: Finanzierung und Kosteneinsparpotenziale verstehen

Viele Unternehmen zögern, Digitalisierungsprojekte in Angriff zu nehmen, da sie hohe Kosten befürchten. Tatsächlich gibt es jedoch eine Vielzahl von Förderprogrammen, die KMU unterstützen, ihre Projekte umzusetzen – darüber hinaus sind viele Technologien mittlerweile erschwinglich geworden. Und das Beste daran: Die Digitalisierung bringt langfristig finanzielle Vorteile, die die anfänglichen Investitionen oft um ein Vielfaches übersteigen.

Förderprogramme für Digitalisierungsprojekte
In Baden-Württemberg stehen verschiedene Förderungen zur Verfügung, die Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Transformation unterstützen:

Digitalisierungsprämie Plus:
Dieses Förderprogramm unterstützt KMU bei Investitionen in digitale Technologien und entsprechende Schulungs
maßnahmen. Sie können Zuschüsse erhalten, die Ihnen helfen, die Digitalisierung Ihrer Produktion oder Verwaltung voranzutreiben.

go-digital:
Speziell für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, hilft dieses Programm dabei, die Beratungs-kosten zu decken, die im Rahmen der Digitalisierung anfallen. Ob IT-Sicherheit, digitale Markt-erschließung oder datenbasierte Geschäftsprozesse – mit go-digital können Sie Expertenwissen nutzen, ohne das volle Kostenrisiko zu tragen.

Invest-BW:
Hierbei handelt es sich um eines der bedeutendsten Innovationsförderprogramme in Baden-Württemberg. Das Programm richtet sich an Unternehmen, die innovative Technologien und Prozesse entwickeln möchten. Besonders Projekte, die die Digitalisierung voranbringen, werden hier gefördert.

Die Antragsstellung für diese Programme ist oft unkompliziert und kann in Zusammenarbeit mit einer Förderberatung oder einem spezialisierten Dienstleister durchgeführt werden. Dies reduziert den bürokratischen Aufwand und ermöglicht es Ihnen, schnell von den Vorteilen zu profitieren.

Langfristige Vorteile der Digitalisierung
Digitalisierung spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Automatisierte Prozesse reduzieren beispielsweise Materialkosten durch präzisere Fertigung und senken die Fehlerquote. Zudem ermöglicht Energiemonitoring durch IoT (Internet of Things) -Lösungen* eine deutliche Verringerung des Energieverbrauchs, was nicht nur die Kosten  senkt, sondern auch der Nachhaltigkeit dient. Außerdem führt die Digitalisierung zu einer höheren Flexibilität in der Produktion. Bei Veränderungen im Marktumfeld können digitalisierte und automatisierte Prozesse schnell angepasst werden, ohne dass die Produktion ins Stocken gerät. Dies sorgt für eine optimale Ausnutzung der Arbeitszeit und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.

*Internet of Things (Internet der Dinge, IdD) ist ein Sammelbegriff für Technologien einer globalen Infrastruktur, die es ermöglicht, physische und virtuelle Objekte miteinander zu vernetzen und zusammenarbeiten zu lassen.

Beispiel:
Ein Unternehmen hat durch die Einführung eines automatisierten Bestellsystems festgestellt, dass durch eine bessere Bestandsverwaltung weniger Materialüberschüsse entstehen.
„„Einen Rechner rechnen zu lassen“ führt somit zu geringeren Lagerkosten und einer Verringerung des finanziellen Aufwands, der durch ungenutzte Bestände entsteht.

Gute Lösungen müssen nicht kompliziert sein.

Fazit: Transformationsträgheit überwinden und die Chancen der Digitalisierung nutzen

Die Digitalisierung kann für viele KMU zunächst wie eine große Herausforderung wirken, insbesondere wenn man an die möglichen Veränderungen und Kosten denkt. Doch die Vorteile überwiegen: Mit einer schrittweisen Sensibilisierung für das Thema, wie in diesem E-Paper beschrieben, wird der Transformationsgedanke zu einer vielversprechenden Aussicht in Richtung Zukunft.

Mit der richtigen Einstellung setzen Sie Projektideen souverän und mit der Unterstützung Ihrer Kolleg:innen um, ohne die Unternehmenskultur zu gefährden oder bewährte Prozesse komplett auf den Kopf zu stellen. Durch das Betrachten der Digitalisierung als Optimierung, das Erkennen der Automatisierungspotenziale und das Verstehen, dass Förderung und langfristige Einsparungen möglich sind, können Unternehmen Unsicherheiten und die Transformations-trägheit überwinden.

Der Schlüssel ist es, die Digitalisierung als Chance zu begreifen – eine Chance, das volle Potenzial Ihres Unternehmens auszuschöpfen, ohne die eigene Kultur zu verlieren, Ihre Mitarbeiter:innen zu entlasten und die Region
Nordschwarzwald zu stärken.

Die digitale Transformation ist kein Trend, sie ist der Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Nutzen Sie die Möglichkeit, mit kleinen Schritten Großes zu erreichen – und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Kontakt

Philip Korber
Weiterbildungsverbund Industrielle Wartungs- und Montagetechnik BANG-Netzwerk Nordschwarzwald eG

Gabelsbergerstraße 1 | 75175 Pforzheim
Icon-Mobiltelefon +49 1511 4124001
pkorber@bang-nsw.de

Digital Performer

Digitalisierungsprojekte erfolgreich umsetzen

3 Schritte, um Transformationsträgheit zu überwinden

Die Bedeutung der Digitalisierung für KMU

Der Fortschritt macht keinen Halt, und die Digitalisierung ist längst in der produzierenden Industrie angekommen. Vor kurzem noch neuartige Abkürzungen wie KI, VR und IoT finden immer mehr Wege in den Arbeitsalltag, aber gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellt die Integration dieser Technologien oft eine Herausforderung dar. Besonders in Regionen, wo viele Unternehmen auf traditionelle Strukturen und bewährte Arbeitsweisen setzen, wird die Einführung digitaler Prozesse häufig als riskant, unnötig oder zu zeit- bzw. kostenintensiv betrachtet. Dieses E-Paper zeigt Ihnen in drei einfachen Schritten, dass sie das aber nicht sein muss.

Überzeugen Sie sich oder Ihre Kolleg:innen davon, dass Digitalisierungsprojekte erfolgreich gestaltet werden können, ohne die bestehende Unternehmenskultur zu gefährden.

Unsere Zielsetzung ist klar:

Transformationsträgheit
überwinden

Potenziale erkennen

Ihre Mitarbeiter:innen für den
digitalen Wandel begeistern

Dabei soll die Digitalisierung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zur Optimierung und Effizienzsteigerung begriffen werden.

Schritt 1: Digitalisierung als Optimierung statt Revolution betrachten

Die Digitalisierung bedeutet nicht, dass bestehende und funktionierende Prozesse komplett verworfen werden müssen. Vielmehr geht es darum, bestehende Abläufe durch den Einsatz moderner Technologien zu optimieren und zukunftssicher zu gestalten. Dies ist besonders wichtig in familiengeführten Unternehmen, die oft auf bewährte Methoden vertrauen und in denen der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter:innen vergleichsweise hoch ist.

Die Angst vor Veränderung abbauen
Viele Mitarbeiter:innen fürchten, dass Digitalisierung mit drastischen Veränderungen oder dem Verlust von Arbeitsplätzen einhergeht, was Verunsicherung und Widerstand hervorruft. Die erste gute Nachricht ist: Digitalisierung soll Ihnen nicht das Bewährte nehmen, sondern das Gute noch besser machen. Die zweite: der „Future of Jobs Report 2020“ des Welt-wirtschaftsforums prognostiziert, dass durch die flächendeckende Digitalisierung bis 2025 weltweit etwa 97 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.¹

¹ World Economic Forum. The Future of Jobs Report 2020, online verfügbar unter: https://www.weforum.org/publications/the-future-of-jobs-report-2020/ (Stand: 07.10.2024)

Beispiel:
Ein Unternehmen, das mit traditionellen Wartungsprotokollen arbeitet, könnte diese digitalisieren, um Dokumentationsprozesse zu vereinfachen. Durch digitale (Fern-)Wartungstools lassen sich etwa notwendige Wartungstermine automatisch im System erfassen und effizienter abarbeiten, ohne das bestehende Fachwissen und die Erfahrung der Mitarbeiter:innen über Bord zu werfen. Die Einführung eines einfachen Tablets zur Wartungsdokumentation erhöht die Übersichtlichkeit, spart Zeit und sorgt für eine transparente Aufgabenverteilung. Auf diese Weise wird der Workflow verbessert, ohne gewohnte Arbeitsschritte vollständig zu ersetzen.

Optimierung statt Revolution
Wenn Sie Digitalisierung als Mittel der Prozessoptimierung betrachten, wird die Hürde, diese Veränderungen anzunehmen, deutlich geringer. Setzen Sie zunächst bei den Bereichen an, die Verbesserungspotenzial haben, und zeigen Sie Ihren Mitarbeitern auf, wie neue Tools die tägliche Arbeit erleichtern. Das Ziel ist es, die Effizienz zu steigern, die Belastung der Mitarbeiter:innen zu verringern und bestehende Verfahren besser zu nutzen.

Zukunftsgerichtet sein macht attraktiv und wettbewerbsfähig
Neben den Arbeitsbedingungen und den Prozessen können auch das bereits gute Image und die Position auf dem Markt durch die Digitalisierung optimiert werden. Die Einbindung von neuen Technologien im Sinne der Mitarbeiter:innen und des Tagesgeschäfts steigert die Arbeitgeberattraktivität und unterstützt Ihr Unternehmen dabei, Ihre Spitzenposition beizubehalten – auch dann, wenn der Markt sich verändert und der Wettbewerb sich ausweitet.

Digitalisieren bedeutet nicht, von neu anfangen zu müssen – es steigert das Potenzial der Prozesse, die schon immer funktioniert haben.

Schritt 2: Automatisierung als Beseitigung von Engpässen erkennen

Automatisierungspotenzialen in Ihrem Unternehmen. Hierbei geht es darum, typische Engpässe in der Produktion durch innovative Technologien zu reduzieren und praxisnahe Lösungen zu implementieren.

Automatisierungspotenziale in der Praxis
Viele Unternehmen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Verzögerungen durch Maschinenstillstand, Ressourcen-knappheit oder aufwändige manuelle Aufgaben. Genau hier bietet die Digitalisierung effektive Lösungen. Beispielsweise kann durch den Einsatz von Predictive Maintenance das Risiko von Ausfällen deutlich verringert werden. Predictive Maintenance setzt auf die Analyse von Maschinendaten, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und die Wartung gezielt zu planen, bevor es zu teuren Ausfällen kommt. Dies reduziert nicht nur Stillstandzeiten, sondern spart langfristig auch Kosten.
Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Fernwartungslösungen, die besonders in Zeiten von Fachkräftemangel eine große Hilfe darstellen. Technische Probleme lassen sich von Experten, die nicht vor Ort sind, effizient und schnell analysieren und beheben.

Wie Fernwartungslösungen und selbstlernende KI-System nahtlos ineinandergreifen können, zeigen Ihnen unsere Technologiepartner PerFact Innovation und Alphos-Services im Rahmen unserer Weiterbildungsreihe.

Lernumgebungen mit VR-Technologien
Neben der Automatisierung von Produktionsprozessen bietet auch die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter:innen Digitalisierungspotenzial.

Virtuelle Lernumgebungen ermöglichen es, Schulungen durchzuführen, ohne dass Maschinen blockiert oder zusätzlicher Personalaufwand erforderlich wird. Trainings mithilfe von Virtual Reality (VR) ermöglichen eine realitätsnahe Schulung in einem sicheren, virtuellen Umfeld. Studien zeigen, dass Mitarbeiter:innen so ohne Druck und unter realen Bedingungen effektiv nachhaltige Fähigkeiten erlernen, während die Produktionsanlagen weiterhin für den eigentlichen Betrieb zur Verfügung stehen.²

Durch den Einsatz solcher Technologien werden nicht nur Personalengpässe bei Schulungen reduziert, sondern auch die Effizienz und Flexibilität der Ausbildung gesteigert.

² Toyoda R, Russo-Abegão F, Glassey J. VR-based health and safety training in various high-risk engineering industries: a literature review. Int J Educ Technol High Educ 19, 42 (2022). https://doi.org/10.1186/s41239-022-00349-3

Bereit für eine neue Sichtweise? VRtualX präsentiert Ihnen Beispiele für die erfolgreiche Verwendung von VR im Rahmen unseres Digital Performer Erfolgsbausteins 5 am 05. November 2024.

Schritt 3: Finanzierung und Kosteneinsparpotenziale verstehen

Viele Unternehmen zögern, Digitalisierungsprojekte in Angriff zu nehmen, da sie hohe Kosten befürchten. Tatsächlich gibt es jedoch eine Vielzahl von Förderprogrammen, die KMU unterstützen, ihre Projekte umzusetzen – darüber hinaus sind viele Technologien mittlerweile erschwinglich geworden. Und das Beste daran: Die Digitalisierung bringt langfristig finanzielle Vorteile, die die anfänglichen Investitionen oft um ein Vielfaches übersteigen.

Förderprogramme für Digitalisierungsprojekte
In Baden-Württemberg stehen verschiedene Förderungen zur Verfügung, die Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Transformation unterstützen:

Digitalisierungsprämie Plus:
Dieses Förderprogramm unterstützt KMU bei Investitionen in digitale Technologien und entsprechende Schulungs
maßnahmen. Sie können Zuschüsse erhalten, die Ihnen helfen, die Digitalisierung Ihrer Produktion oder Verwaltung voranzutreiben.

go-digital:
Speziell für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, hilft dieses Programm dabei, die Beratungs-kosten zu decken, die im Rahmen der Digitalisierung anfallen. Ob IT-Sicherheit, digitale Markt-erschließung oder datenbasierte Geschäftsprozesse – mit go-digital können Sie Expertenwissen nutzen, ohne das volle Kostenrisiko zu tragen.

Invest-BW:
Hierbei handelt es sich um eines der bedeutendsten Innovationsförderprogramme in Baden-Württemberg. Das Programm richtet sich an Unternehmen, die innovative Technologien und Prozesse entwickeln möchten. Besonders Projekte, die die Digitalisierung voranbringen, werden hier gefördert.

Die Antragsstellung für diese Programme ist oft unkompliziert und kann in Zusammenarbeit mit einer Förderberatung oder einem spezialisierten Dienstleister durchgeführt werden. Dies reduziert den bürokratischen Aufwand und ermöglicht es Ihnen, schnell von den Vorteilen zu profitieren.

Langfristige Vorteile der Digitalisierung
Digitalisierung spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Automatisierte Prozesse reduzieren beispielsweise Materialkosten durch präzisere Fertigung und senken die Fehlerquote. Zudem ermöglicht Energiemonitoring durch IoT (Internet of Things) -Lösungen* eine deutliche Verringerung des Energieverbrauchs, was nicht nur die Kosten  senkt, sondern auch der Nachhaltigkeit dient. Außerdem führt die Digitalisierung zu einer höheren Flexibilität in der Produktion. Bei Veränderungen im Marktumfeld können digitalisierte und automatisierte Prozesse schnell angepasst werden, ohne dass die Produktion ins Stocken gerät. Dies sorgt für eine optimale Ausnutzung der Arbeitszeit und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.

*Internet of Things (Internet der Dinge, IdD) ist ein Sammelbegriff für Technologien einer globalen Infrastruktur, die es ermöglicht, physische und virtuelle Objekte miteinander zu vernetzen und zusammenarbeiten zu lassen.

Beispiel:
Ein Unternehmen hat durch die Einführung eines automatisierten Bestellsystems festgestellt, dass durch eine bessere Bestandsverwaltung weniger Materialüberschüsse entstehen.
„„Einen Rechner rechnen zu lassen“ führt somit zu geringeren Lagerkosten und einer Verringerung des finanziellen Aufwands, der durch ungenutzte Bestände entsteht.

Gute Lösungen müssen nicht kompliziert sein.

Fazit: Transformationsträgheit überwinden und die Chancen der Digitalisierung nutzen

Die Digitalisierung kann für viele KMU zunächst wie eine große Herausforderung wirken, insbesondere wenn man an die möglichen Veränderungen und Kosten denkt. Doch die Vorteile überwiegen: Mit einer schrittweisen Sensibilisierung für das Thema, wie in diesem E-Paper beschrieben, wird der Transformationsgedanke zu einer vielversprechenden Aussicht in Richtung Zukunft.

Mit der richtigen Einstellung setzen Sie Projektideen souverän und mit der Unterstützung Ihrer Kolleg:innen um, ohne die Unternehmenskultur zu gefährden oder bewährte Prozesse komplett auf den Kopf zu stellen. Durch das Betrachten der Digitalisierung als Optimierung, das Erkennen der Automatisierungspotenziale und das Verstehen, dass Förderung und langfristige Einsparungen möglich sind, können Unternehmen Unsicherheiten und die Transformations-trägheit überwinden.

Der Schlüssel ist es, die Digitalisierung als Chance zu begreifen – eine Chance, das volle Potenzial Ihres Unternehmens auszuschöpfen, ohne die eigene Kultur zu verlieren, Ihre Mitarbeiter:innen zu entlasten und die Region
Nordschwarzwald zu stärken.

Die digitale Transformation ist kein Trend, sie ist der Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Nutzen Sie die Möglichkeit, mit kleinen Schritten Großes zu erreichen – und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Kontakt

Philip Korber
Weiterbildungsverbund Industrielle Wartungs- und Montagetechnik BANG-Netzwerk Nordschwarzwald eG

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