Netzwerkstudie Bioökonomie
Im Rahmen der Regionale OWL 2022 wurde eine 14-monatige Machbarkeitsstudie durchgeführt (11/2021-12/2022). Ziel und Ergebnis dieser Studie war in erster Linie die Erhebung des Bedarfs und die Erarbeitung von Technologieansätzen. Daraus hat sich ergeben, dass sowohl Bedarf als auch Interesse unterschiedlicher Unternehmen in der Region bestehen. Neue Verpackungsmöglichkeiten aus nachwachsenden Rohstoffen sind bereits am Markt erhältlich. Die Umsetzung in den Betrieben und die Schulung von Mitarbeiter:innen sind jedoch noch offene Punkte, die zur flächendeckenden Umsetzung benötigt werden. Deshalb ist eine beständige und langfristige Kooperation von Unternehmen im Rahmen des Netzwerks Bioökonomie OWL erforderlich.
Technologisch wurden unterschiedliche Kunststoffe betrachtet. Die Anforderungen, insbesondere der regionalen lebensmittelverarbeitenden Betriebe, zu Barriereeigenschaften und Lebensmittelsicherheit haben ergeben, dass für die Umsetzung regenerierte Cellulosefolie weiterverfolgt werden soll. PLA als weiteres Ausgangsmaterial ist als Nebenlinie weiterhin im Blick, allerdings für besonders sensible Lebensmittel (z.B. Frischfleisch, Wurst, Käse, etc.) aufgrund der Barriereeigenschaften weniger geeignet. Für andere Anwendungen (z.B. Gebäck, sonstige Verpackungen) aber nutzbar.
Durch diese Vorarbeiten sind in OWL und angrenzenden Gebieten relevante Partner auf allen Ebenen von der Rohstoffbasis über Maschinenbau, Anwendung bis hin zu Handelsunternehmen und Multiplikatoren für die Umsetzung ansässig. Diese werden im als Partner integriert. Neue Partner können dem Vorhaben beitreten.
Phase 2 – Netzwerkaufbau ab Sommer 2023
Der innovative Ansatz des Vorhabens ist die übergreifende Betrachtung der Thematik Bioökonomie. Zum einen werden alle Partner der Kette, von der Rohstoffproduktion bis hin zum Handel eingebunden. Gemeinsam werden die bereits vorhandenen Lösungsansätze (am Beispiel regenegierte Cellulosefolie) zusammengefügt. Dadurch werden vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen Umsetzungsmöglichkeiten geschaffen, die sie andernfalls nicht hätten.
Darüber hinaus wird die Bioökonomie auch als Hebel für eine Neuausrichtung der der Wirtschaft in der Region genutzt. Aufgrund sich verändernder Märkte, Rohstoffquellen, Konsumverhalten und gesetzlicher Vorschriften (um nur einige Beispiele zu nennen), ist es notwendig, dass sich die Unternehmen auf die Zukunft einstellen, um langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dies soll durch die gemeinsame Arbeit der Akteure in den Fokus gerückt werden und damit auch als Beispiel für eine gute Praxis in anderen Branchen sichtbar werden. Die assoziierten Partner im Projekt verstehen sich im engeren Sinn nicht als Konkurrenz, da sie derzeit unterschiedliche Schwerpunkte haben, jedoch soll das Netzwerk auch weiterwachsen und damit auch die Anforderungen an entsprechende gemeinsame Ziele und Werte.
Netzwerkziele
Die Zielsetzung ist in vier Hauptstränge aufgeteilt, eine weitere Nebenlinie wird bei Bedarf zusätzlich betrachtet.
Aufbau des Netzwerks Bioökonomie OWL
Teilziele und Umsetzungsschritte: Gründung einer Gesellschaft, Entwicklung von gemeinsamen Zielen, Compliance-Regeln, Austausch über Erfahrungen, Öffentlichkeitsarbeit, Sensibilisierung und Aufklärung (z.B. Verbraucher)
Erprobung und Einsatz der Cellulose Produkte
Teilziele und Umsetzungsschritte: Grünschnitt (u.a. Kontamination), Papierquelle, Bestandteile, Energieproblem, Aufwand und Kosten, Ökobilanz (u.a.: Ist die Produktion von Celluloseprodukten energetisch und damit ökologisch besser als fossile Rohstoffe?), Aufbau einer funktionierenden Cellulose-Produktion, Ersatz erster Verpackungen und Testläufe mit Unternehmen aus der Region
Konzeption Regional-Label
Teilziele und Umsetzungsschritte: Nutzungsbedingungen, Einsatzmöglichkeiten, Abstimmung mit Handel
Ein mögliches Szenario ist dabei bewusst die Regionalität: Nicht nur die Produkte (z.B. Lebensmittel), auch die Verpackung wird von der Idee über die Rohstoffe, Produktion bis hin zum Einsatz „made in OWL“.
Einführung von Schulungsangeboten
Teilziele und Umsetzungsschritte: Einführung neuer Produktionsverfahren oder Einsatzfelder, Schulung von Mitarbeiter:innen, Technische Voraussetzungen für eine Umstellung, Maschineneinsatz bei Folienersatz